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Geschichte des MRVZN Bad Rehburg

Friederikenkapelle
Friederikenkapelle - Erbaut im Jahre 1842

Im Jahre 1690 wird am Rehburger Berg ein Brunnen entdeckt. Die Ihm zugesprochene Heilkraft ließ im 18. Jahrhundert aus dem Dorf einen Kurort werden, der einen hohen Zuspruch aus Kreisen des Adels und der Landsherren hatte und von Zeitgenossen auch schmeichelhaft „Hannoversches Madeira“ genannt wurde. Die glanzvolle Epoche ging im Jahre 1840 mit dem Versiegen der Quelle zu Ende. Molkekuren hatten zu dieser Zeit in verschiedenen Regionen Deutschlands bereits hohen Zuspruch. In Bad Rehburg versuchte man 1841 dieses Heilverfahren ebenfalls zu etablieren, konnte aber an die glanzvollen Zeiten nicht mehr anknüpfen. Rückläufige Besucherzahlen wurden vom verstärkten Auftreten der Lungentuberkulose um 1871 gekennzeichnet. Eine Umwandlung in ein Sanatorium für Lungenkranke erfolgte im Jahre 1886. Es folgte eine verstärkte Behandlung bedürftiger und mittelloser Lungenerkrankter.

Die Landesversicherungsanstalt Hannover engagierte sich ab 1920 bis 1974 in Bad Rehburg mit einer Lungenheilstätte. Nach dem zweiten Weltkrieg war der Kurort bis 1949 unter englischer Besatzung mit dem größten Teil seiner Betten- und Pflegekapazitäten vom Britischen Roten Kreuz (Hospital Montgomery) beansprucht.

Der medizinische Fortschritt in der Lungenheilkunde veranlasste das Land Niedersachsen 1953 zum Verkauf der Liegenschaften an das Altenheim Borstel. Die Nutzung erfolgte bis in das Jahr 1975. Bereits im Jahre 1959 fasste das Landeskrankenhaus Wunstorf (heute KRH Wunstorf) mit der Anmietung von ehemaligen Hotels Fuß in Bad Rehburg und erweiterte sein Engagement in den nächsten Jahren mit einem planmäßigen Ausbau der Anstalt zu einer modernen Behandlungsstätte für alkohol- und medikamentenabhängige Männer und Frauen. Dies war die Geburtsstunde der Fachabteilung Bad Rehburg. Der gesamte LVA- Komplex der ehemaligen Lungenheilstätte wurde schließlich im Jahre 1984 durch das Landeskrankenhaus Wunstorf erworben.

Im Rahmen der Verwaltungsreform erfolgte Ende 2006 eine Trennung der Fachabteilung Bad Rehburg vom Landeskrankenhaus Wunstorf. Seit dem existiert in Bad Rehburg eine forensisch-psychiatrische Fachklinik für alkohol-, medikamenten- und drogenabhängige Männer mit einer Unterbringung gemäß § 64 StGB.

Die Landeskrankenhäuser Moringen und Brauel sowie die forensisch-psychiatrische Fachklinik Bad Rehburg werden seit 2011 als gemeinsamer Landesbetrieb mit der Bezeichnung "Maßregelvollzugszentrum Niedersachsen MRVZN" geführt. Die Einrichtungen an den einzelnen Standorten führen seit dem die Bezeichnung "MRVZN" sowie den jeweiligen Orts- bzw. Stadtnamen, also MRVZN Bad Rehburg.

Quelle: Konrad Droste: ...der Gesundtheydt wegen und des Vergnuehgens halber... Bad Rehburg 1690 - 1990 (Ein Beitrag zur Medizinalgeschichte der Mittelweser-Region)

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